Trotzdem, das Leben muss weiterhin auf den Platz getragen werden. Also werden mit Hilfe der Caritas-Familienbildungsstätte, der VHS, dem Kinderschutzbund, dem Altstadtteam sowie dem Treff e.V. Veranstaltungen kreiert, wie etwa ein Oktoberfest, ein Vereinstag, eine Nikolausfeier, diverse Flohmärkte sowie Sportturniere. „Die Beteiligung seitens der Anwohner ist hoch“, sagt Prokscha. Der Aufwand, der dafür betrieben werden muss, ist es allerdings auch. Doch der lohne sich, meint Prokscha. Langfristig gesehen. Schließlich würden nicht nur die Mieter ringsum profitieren, sondern letztendlich auch die Gewog: „Weil wir uns hier ein attraktives Wohnumfeld schaffen.“
Das sagt der Experte:
Gefallen hat mir damals die Präzision, die Klarheit“, sagt Karlheinz Beer, Architekt in Weiden und Preisrichter im Ende des Jahres 2004 von der Gewog Bayreuth ausgelobten Wettbewerbs „Modernisierung und Neugestaltung des Menzelplatzes und seiner Umgebung in der Altstadt“ zum Entwurf des Architekturbüros Grabow und Hofmann, dem der erste Preis zuerkannt wurde.
Ein Konzept, das ein ehemals ungepflegtes und nicht gerade sehr einladendes Wohnumfeld auf „verblüffend einfache und damit überzeugende Weise“ neu ordne und damit nicht nur dem Platz ein neues Gesicht gebe, sondern auch die umliegenden Gebäude gekonnt und attraktiv in Szene setzt. Ein durchgehend heller Steinbelag weise den Menzelplatz als öffentlichen Platz aus, Hecken grenzen öffentliche Räume von halböffentlichen und privaten ab. Als verbindendes Element käme dem Kreis inmitten des Platzes im Konzept zentrale Bedeutung zu, so Beer. Hier laufen alle Fäden zusammen. Das Sinnbild schlechthin für Kommunikation. Und genau die sollte er der Vorstellung der Architekten von Grabow und Hofmann nach auch leisten. Was er heute auch tut.