Er hat Sonderzüge organisiert, Bus-Konvois koordiniert, die Pinktober-Trikot-Aktion ins Leben gerufen und 500 aufblasbare Mini-Schweine bei einem Heimspiel gegen die Selber Wölfe verteilen lassen: Carsten Herrmannsdörfer war mehr als zehn Jahre lang Fanbeauftragter der Bayreuth Tigers. Seit Bayernligazeiten hat die Frohnatur aus Harsdorf kaum ein Eishockey-Spiel verpasst, hat Aufstiege gefeiert, aber auch Niederlagen und einen Abstieg betrauert. Er war mit Leib und Seele dabei, hat sich gekümmert, Ideen entwickelt, organisiert und sich mitunter auch kritisch geäußert – bis zum vergangenen Winter. So groß seine Leidenschaft war, so abrupt endete auch sein Engagement am Standort Bayreuth. Es seien rote Linien überschritten worden, eine Zusammenarbeit sei nicht mehr möglich, begründete er damals seinen Rücktritt. Selbst im Stadion war der Fan-Häuptling nur noch selten zu sehen.